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Warum Künstliche Intelligenz mich nicht so schnell arbeitslos machen wird

Schreibende - kreiert von DeepAI

Holy shit: ein Computer, der alleine Texten kann.Wir sind am Arsch. Naja, das ist zumindest die laienhafte Beschreibung dessen, was ChatGPT derzeit an Reaktionen auslöst, wenn man sich als Texter*in anschaut, was diese Künstliche Intelligenz des Herstellers OpenAI so leistet. Ganz gratis und fast problemlos verfügbar (derzeit sorgen zahllose Anfragen für gelegentlichen Server-Overload), arbeitet die Software auch auf Deutsch Texte aus, die man mit einer einfachen Texteingabe anfragen kann. Und die sind auf den ersten Blick gar nicht mal schlecht: Zwar holpert das Ganze gelegentlich etwas, doch sprachlich ist das weitgehend in Ordnung, nicht erkennbar einfach aus irgendeiner Quelle 1:1 übernommen und damit auch tauglich für den Einsatz im Web, als studentische Hausarbeit oder Aufsatz für die Schule. Und: Es ist scheinbar auch gut inhaltlich begründet und strukturiert. Scheinbar.

Denn ChatGPT gibt sogar selbst zu, dass das, was da oft als Gewissheit formuliert wird, nicht immer gut fundiert ist. Denn der Künstlichen Intelligenz fehlt es oft an dem, was einen menschlichen Texter im Idealfall ausmacht: Das Einschätzen von Plausibilität fällt dann doch noch ziemlich schwer. Woran das liegt? Lassen wir das doch die KI einfach selbst beantworten:

Wie fundiert sind Texte, die von ChatGPT erstellt wurden?

Texte, die von ChatGPT erstellt wurden, sind so fundiert wie die Daten, die dem Modell zur Verfügung gestellt wurden. ChatGPT wurde mit einer großen Menge an Texten aus dem Internet trainiert und ist daher in der Lage, sehr natürliche und flüssige Texte zu erstellen, die in vielen Fällen lesbar und sinnvoll sind.

Jedoch ist es wichtig zu beachten, dass das Modell lediglich die vorhandenen Muster im trainierten Datensatz reproduziert und es kann daher auch falsche oder irreführende Informationen produzieren, es ist daher wichtig die erstellten Texte zu überprüfen bevor sie verwendet werden. Es ist auch wichtig zu beachten, dass das Modell nicht über die Fähigkeit verfügt, selbstständig neue Informationen zu recherchieren, es kann also nicht als Ersatz für eine fundierte Recherche dienen.

Frage von mir und die dazu von ChatGPT generierte Antwort vom 17.1.2023

Von Grenzen, Fantasie und Intuition

Mal abgesehen davon, dass es auch in der Zeichensetzung ab und zu noch ein wenig Luft nach oben gibt, so ist die Antwort doch bestechend ehrlich und differenziert. Und die Fähigkeit zur realistischen Selbstwahrnehmung geht noch weiter. Denn natürlich habe ich auch danach gefragt, ob ChatGPT mich nach aktuellem Stand ersetzen könnte:

Kann ChatGPT die Arbeit eines menschlichen Werbetexters ersetzen?

ChatGPT hat das Potenzial, in bestimmten Anwendungsbereichen der Werbung zu helfen, wie zum Beispiel bei der Erstellung von Texten für soziale Medien oder bei der Generierung von Slogans und Headlines. Es kann jedoch nicht die kreative und intuitive Arbeitsweise eines menschlichen Werbetexters ersetzen, der in der Lage ist, die Zielgruppe und die Botschaft einer Werbekampagne auf eine Weise zu verstehen und darzustellen, die von einem Algorithmus nicht erreicht werden kann.

Frage von mir und die dazu von ChatGPT generierte Antwort vom 17.1.2023

Intuition und Kreativität sind die Achillesferse der KI, wie sie selbst einräumt – Ideen zu haben, inspiriert zu sein, das ist die Fertigkeit, die den Maschinen nach wie vor abgeht, wenn es um Text geht. Was allerdings nicht nur auf Maschinen zutrifft, sondern auch auf Kolleg*innen in der Branche. Aber das Dissen lassen wir jetzt einfach mal …

Allerdings sind selbst wenig inspirierte Texter*innen oft trotzdem noch besser als eine KI. Denn bisweilen mogeln sich dann doch Redundanzen und inhaltliche Wiederholungen in Texte, wie ich zum Beispiel bei einer KI-gestützten Recherche zum Thema “Software as a Service” festgestellt habe:

Bitte beschreibe die Vorteile einer Software-Miete zu einem festen Preis gegenüber einer Software-Miete, die sich aus einer prozentualen Beteiligung am Umsatz errechnet.

Eine Software-Miete zu einem festen Preis hat im Vergleich zu einer Software-Miete, die sich aus einer prozentualen Beteiligung am Umsatz errechnet, mehrere Vorteile:

  1. Planbarkeit der Kosten: Eine feste Miete ermöglicht es Unternehmen, ihre IT-Kosten genau zu planen und Budgetprognosen zu erstellen, da sie wissen, welche Kosten für die Software anfallen werden.
  2. Kostenkontrolle: Unternehmen haben mehr Kontrolle über ihre IT-Kosten, da sie nicht von ihrem Umsatz abhängig sind.
  3. Vorhersehbarkeit: Eine feste Miete ermöglicht es Unternehmen, ihre IT-Kosten besser vorherzusehen und zu budgetieren, da sie nicht von den Schwankungen ihres Umsatzes beeinflusst werden.
  4. Unabhängigkeit von Geschäftsprozessen: Eine feste Miete entkoppelt die IT-Kosten von den Geschäftsprozessen des Unternehmens und ermöglicht es ihnen, ihre IT-Investitionen unabhängig von ihrem Umsatz zu planen.
  5. Kosteneffizienz: Eine feste Miete kann für Unternehmen kosteneffizienter sein, insbesondere wenn sie eine niedrigere Umsatzbeteiligung haben und somit weniger für die Software bezahlen würden.
  6. Risikominimierung: Eine feste Miete minimiert das Risiko für Unternehmen, da sie nicht von den Schwankungen ihres Umsatzes beeinflusst werden und somit sicherstellen können, dass sie ihre IT-Kosten immer pünktlich und in voller Höhe bezahlen können.

Es ist wichtig zu beachten, dass jede Art von Miete ihre eigenen Vorteile und Nachteile hat und jede Art von Unternehmen je nach ihren spezifischen Anforderungen und Umständen die beste Wahl treffen muss.

Frage von mir und die dazu von ChatGPT generierte Antwort, Anfang Januar 2023

Der Trick sind die richtigen Fragen

Was hat ein menschlicher Texter und Konzeptioner der KI konkret voraus? Mit Sicherheit die Intuition und Kreativität, die aktuell zumindest noch nicht künstlich generiert werden kann: Aber auch die Fähigkeit, die richtigen Fragen zu stellen, zeichnen den Menschen aus. Ohne eine richtige Nachfrage nach den gewünschten Inhalten kann die KI keine Texte erzeugen, die wirklich die Sachverhalte beschreiben, die dargelegt werden müssen, um eine Botschaft zu transportieren.

Aber auch die grundlegende Idee, welche Inhalte eigentlich zielführend sind, welcher Gesamtansatz trägt und was dafür an Text notwendig ist, wird nicht so schnell von Künstlicher Intelligenz geschaffen werden können. Uff.

Was das für meine Kunden und mich bedeutet

Kein Zweifel: Das Instrument existiert, und es funktioniert. Zeit für mich, meine Arbeitsweise anzupassen und auch auf KI zuzugreifen, um schneller und effizienter zu werden beim Texten. Das bedeutet in manchen Fällen sicherlich auch eine niedrigere Rechnung für meine Kunden: KI spart Recherche-Aufwand und hilft beim Vorformulieren, wird aber Texter-Arbeit nicht komplett ersetzen können.

Und schon gar nicht die Konzeption: Basierend auf den richtigen Fragen zündende Ideen zu haben, gehört nach wie vor zu den zentralen Aufgaben, die mich die kommenden Jahre intensiv beschäftigen werden. Und ich tue nichts lieber als das.

P.S.: Das Bild, das diesen Beitrag ziert, wurde von einer KI erstellt. Auch die visuelle Idee zu einer Kampagne haben, ist eins meiner Themen. KI kann dabei helfen, diese etwas mehr zu konkretisieren. Einen guten Grafiker ersetzt man damit aber noch lange nicht. Insofern können Sie gern auch selbst mal das hier versuchen: https://deepai.org.

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